spielbericht münster vorherige seite inhaltsverzeichnis nächste seite
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Nun sollte es also endgültig sein. Die A2 ein letztes mal bereisen. Seit nun mittlerweile 3 Jahren rollten wir immer und immer wieder die gleiche Strecke entlang. Die Geschichte der A2 ist eine Geschichte voller Missverständnisse, Hoffnungen und Enttäuschungen. Viele von uns haben handgeschätzte 30.000 Kilometer trockenen Asphaltes hinter sich gelassen. Truckerherzen wissen wovon ich schreibe. Die A2 hat den Mythos der Memmenkarre geboren, und dem ein oder anderen Italiener auf der Strecke rund um Braunschweig staubedingte Gäste beschert. Selbst einige Reisegruppen, hier sei Stehplatz ermäßigt Reisen stellvertretend erwähnt, haben ungeahnte regionale Berümtheit erlangt. Und wer kennt sie mittlerweile nicht - Garbsen Nord, Buckautal, Herford Ost, Rheda Wiedenbrück, Helmstedt, Rhynern und Auetal - die Rasthöfe der A2. So manch Liter Flüssigkeit, der vorher durstige Kehlen herunterfloss wurde hier zwischengeparkt. Und wenn der Verpflegung auch mal was festes beigemischt werden sollte, konnten hier leckere Tankstellenbaguettes käuflich erworben wer den. Tja meine lieben, dass alles is nu erst mal vorbei. Unsere neue Heimat - A115 - Richtung Berlin. Welch ein Trauerspiel.........
Jedenfalls ging es ein letztes mal den heiligen Pfad entlang. Endstation sollte diesmal Münster sein, der Ort wo viele von uns die geilste Auswärtsfahrt aller Zeiten erlebten. Wie wach wurden doch an diesem Tage die Erinnerungen an jenes denkwürdige Spiel vor gut zwei Jahren. Es war wie diesmal, die letzte Auswärtsfahrt der Saison. Doch anders als damals ging es nicht um den Aufstieg in die zwote Liga, sondern um nix als den Spaß der letzten großen Fahrt. So war zu befürchten, fast als einziger dort aufzutauchen. Doch schon einige Tage vor Abfahrt zeichnete sich größeres Interesse als gedacht an. Zwei Autos, zehn Plätze noch mehr Willige und schwups hatten wir uns ins Auto gedrängt. Es war wirklich nicht die Fahrt, welche uns aufgrund überschüssigen Komforts in Erinnerung bleiben sollte.
Glück hatten wir wenigstens mit dem Wetter. 30 Grad und eng aneinandergequetscht, so konnte uns wenigstens nicht kalt werden. Haha. Irgendwie war halt diesmal alles andersrum als vor zwei Jahren. Sonne statt Regen, Abstieg statt Aufstieg 3 zu 2 verloren anstatt eben genau so zu gewinnen und die Münsteraner feiern anstatt wir. Ach ja das Spiel. So circa 30 verrückte Motor - Fans hatten sich insgesamt im Stadion eingefunden und wollten einen letzten guten Eindruck in der Liga hinterlassen. Anfangs, von den guten Vorsätzen angetrieben, war der Support recht ordentlich. Doch spätestens nach dem 1:0 in der 20. Minute war der Elan von der Sonne ausgedörrt worden. Es wurde mehr über den Spion in geheimer Mission diskutiert, welcher auf den Namen Bruno Labbadia in irgend einem Einwohnermeldeamt registriert ist. Keine Ahnung, welchen Spieler er beobachten wollte. Oder wollte er sich beim FC Munke für den Ball ist bunt bewerben. Ich weiß es nicht, denn solche Verstärkungen hätten uns vielleicht noch vor zwei drei Jahren geholfen, also sprach ich ihn nicht an.
Irgendwann, kurz vor der Pause, fiel dann noch das 2 zu 0 für Münster, was an diesem Tage nun wirklich Nebensache war. Von unserer "ersten" spielten gerade mal noch drei Leute. Schade das es wirklich soweit kommen musste. Die zweite Hälfte bot tatsächlich auch noch mal den Hauch von Spannung. Nach bekannt werden des Insolvenzantrages bekamen wir ja fast in jedem Spiel einen Elfer. So auch diesmal. Da Challa nicht mehr dabei war, schoss diesmal Patrick Moritz und traf ebenso sicher. Direkt im Anschluss folgte jedoch gleich wieder das 3 zu 1. Dann als letzte Höhepunkte noch ein indirekter Freistoss von Förster an die Latte und ein Treffer von Gert Müller. Bei Bekanntgabe des Torschützen konnte sich auch oben erwähnter Spion ein schmunzeln nicht verkneifen. Kann mir vielleicht mal jemand verraten warum!!!!?!!!!
Während der zwoten Halbzeit gefielen die Münster - Fans einige male mit Wechselgesängen zwischen beiden Geraden. Bei auch gerade mal 3100 Zuschauern konnte man sehen was alles möglich ist. Irgendwann, in geraumer Zukunft, sollten auch wir so was hinbekommen, vorausgesetzt es sind mal wieder so viele Leute im Stadion.
Beim Verlassen des Stadions kamen dann doch die endgültigen Gefühle der Wehmut in meinen Körper gekrochen. Wieder sah ich die Bilder von vor zwei Jahren, von hunderten feiernden Nulldrei - Fans. Und diesmal???? Der Parkplatz fast leer. Nur unsere zwei Autos standen dort - ein Symbol des Niedergangs dieses Vereins. Die Gewissheit hatte uns eingeholt. Respekt an die Verantwortlichen.
Auf der Rückfahrt wurde wenig geredet. Ich glaube alle fühlten sich ähnlich beschissen wie ich. Was bleibt ist Hoffnung auf einen Neuanfang mit neuen Leuten, womit ich ausschließlich den Vorstand meine. Mir bleibt an dieser Stelle nur noch, allen Spielern Dank zu sagen, die sich trotz allem amateurhaften Managements immer für uns eingesetzt haben.

In Gedenken an bessere Zeiten
Vizeherbstmeister

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