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Die Herbstmeisterschaft - wie es wirklich war

Kaum hatte die am wenigsten beliebt Jahreszeit ihre kalendarische Pforte geöffnet traf sich der gemeine Babelsberge Fußballfan um sie zu begrüßen. Da Begrüßungsritual jährte sich bereits zum zweiten mal, eine wahrhaft lange Tradition und nennt sich Potsdame Herbstmeisterschaft. Ritual, was ist denn das, wird sich der ein oder andere denken ->Ritus, der, alter Brauch; besonders der kirchliche Brauch, die festgelegte Form von Kulthandlungen. Na gut wollen wir das mal nicht alles auf die Goldwaage legen. Einige Abweichungen gibt es in der heutigen Zeit schon. Ich denke z.B. beim kirchlichen Brauch an Sitzplätze, was aber allein der Name des Veranstalters zu widerlegen versucht. Eine festgelegte Form ist aber eindeutig auszumachen. Der Veranstalter steht automatisch als Sieger fest - und wird deshalb in diesem Bericht nur noch am Rande erwähnt, So war allen klar, dass eigentlich nicht die Herbstmeisterschaft, sondern wie im letzten Jahr der vakante Titel des Vizeherbstmeisters ausgespielt wird. Im Vorjahr konnte der legendäre FC Munke diesen Titel erringen. Dies ist der Grund, dass sie sich für dieses Jahr andere Ziele gesetzt hatten. Im Modus jeder gegen jeden ließ es sich nicht vermeiden auch gegen den Veranstalter spielen zu müssen. Die Munker mussten als erste ran und ließen gewähren. Traurig ist, dass der Veranstalter so schwach spielte, dass ihr Keeper helfen musste um die verabredete Niederlage zu produzieren. Nachdem auch die zweite Mannschaft es den Munkern gleich tat, wurde in einem nie dagewesenen Skandal die Spielzeit verlängert. Das gute daran war, dass sich der Veranstalter endlich auf die wichtigen Aufgaben wie Grillen und Getränke servieren konzentrieren konnte.
So weit so gut, es gab noch sportliches. Der Kampf um die Vizeherbstmeisterschaft war bis zum Ende spannend. Schließlich hatte sich die gesamte Potsdamer und Babelsberger Fußballfanprominenz versammelt. Neben den bereits erwähnten traten das FI 99, Partizan Babelsberg, Deportivo Cabana, BSG Einheit Lehnin und LR Archiv an. Einzigst der Rote Rhombus fehlte, da gab es wohl Probleme mit den inoffiziell getroffenen Absprachen. Anfänglich schien noch die Sonne. Doch umso mehr dem Tag seine Bedeutung bewusst wurde - wir schrieben den nulldritten Oktober - verdunkelte sich der Himmel und es begann zu tröpfeln. Dies sollte der Stimmung und den Leistungen der Mannschaften aber nicht schaden. Tatsächlich wurde auf dem Rasen, naja auf dem Sandplatz, dem Umständen entsprechend guter Fußball geboten. Im letzten Spiel, welches mittlerweile im Dauerregen stattfand, ging es um den Sieg. Deportivo Cabana konnte sich gegen LR Archiv durchsetzen und damit den Titel gewinnen. Für den Rest war dieses Spiel natürlich der Höhepunkt der Veranstaltung, da man selbst im trockenen stand und überflüssige Kommentare zum Besten geben konnte. Dieses gelang im übrigen vortrefflich. Platz zwei hinter dem Vizeherbstmeister Cabana konnte die pyromanische Fraktion vom Filmstadtinferno 99 belegen.

Die oben schon ausreichen gewürdigten Munker haben ihr Ziel ebenfalls erreicht. Sie haben einen Pokal gewonnen. Diesen gab es für den reziproken ersten Platz. Aufgrund des immer schlechter werdenden Wetters fielen leider die vereinigten Siegesfeiern etwas mau aus. Abei das kann der Veranstalter des nächsten Jahres ja besser organisieren.

Der erste und wahre Vizeherbstmeister








besagt Veranstalter (mit wenigen Ausnahmen)
 
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