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Eine Serie starten
Nach der Auftakt-Niederlage im neuen Jahr in Meuselwitz krochen die Kröten aus ihren Löchern, um das vermeintliche Rückrundengespenst zu beschwören. Es bleibt ein Rätsel, was Nulldrei-Sympathisanten mit der jährlich wiederkehrenden Rückrunden-Prophezeiung bezwecken wollen, zumal die Ausgangsbedingungen mit der schwierigen Wintervorbereitung, verletzungs- und sperrenbedingten Ausfällen und einer wechselnd neu formierten Viererkette keineswegs optimal waren.
Gott sei Dank ließen sich unsere Kicker von den Defätisten nicht beeindrucken und meisterten die schwierigen Brandenburg-Derbys mit lauf- und zweikampfstarker Vorstellung. Im zweiten Abschnitt gegen Luckenwalde zeigte unsere Regionalliga-Equipe auch ihre spielerische Klasse. Sollte unsere Elf diese Tugenden in Gänze auch gegen Wacker einbringen, ist man gegen den nominell stark besetzten Tabellenzweiten, der in den letzten vier Partien keinen Dreier mehr holte, keineswegs chancenlos. Übrigens hat unsere Elf aus den fünf Rückrunden-Partien acht Zähler geholt. Im vergangenen Sommer wanderten in diesen Spielen neun Zähler aufs Tabellenkonto. Sollte der SVB in Nordhausen den vierten Auswärtssieg der Saison holen, stünde man im Vergleich besser da als in der Hinrunde.
Einen wichtigen Beitrag leistete in den Spielen gegen Rathenow und Luckenwalde das beste Angriffs-Duo der Regionalliga Nordost. Andis Shala (12) und Matthias Steinborn (8) schraubten ihr gemeinsames Torkonto auf beachtliche 20 Treffer. Beide gehören zu den erfahrenen Spielern im jungen Kader, von denen die jungen Talente aus dem eigenen Nachwuchs augenscheinlich profitieren. Gegen Luckenwalde zeigte Hendrik Müller in der Innenverteidigung eine solide Leistung bei seinem Startelf-Debüt. Mit Antonin Hennig (vierter Saisoneinsatz) und Lauritz Schulze-Buschhoff (Premierentreffer in der Regionalliga) standen am Ende drei Kicker aus dem eigenen Nachwuchs auf dem Platz.
Am Rande der Begegnung gegen den FSV kramten diverse Zuschauer in den Annalen und versuchten ähnlich Punktspiel-Ergebnisse im Karli zu rekapitulieren. Vielen in Erinnerung ist das 9:1 gegen Halle 96 (Regionalliga, 06.11.1999). Das gleiche Ergebnis gab es gegen den BAK am 12.10.2003 in der Oberliga. Die weiteren Rekord-Ergebnisse: 7:1 vs. Lichtenberg 47 (09.11.2003, Oberliga) und Motor Eberswalde (24.09.2005, Oberliga). Mit 6:1 wurde der HSV II in der Regionalliga Nord am 13.05.2009 vom Platz gefegt.
Traditionell gehört Jena zu den angenehmen Zielorten auf der Fußball-Auswärtskarte der SVB-Fans. So verwunderte es wenig, dass bereits am Sonnabend ganze Heerscharen Nulldreier durch die abendliche Stadt des Lichts wandelten und das Janaer Nachtleben erkundeten.
Mit einem couragierten Auftritt spielte sich unsere Elf am Freitagabend vor erneut guter Kulisse im Karli ins Herz der Zuschauer. Nach einem Auftakt nach Maß für Babelsberg wiesen die Gäste aus Köpenick ihre Qualität nach, hatten aber gegen einen starken Babelsberger Auftritt am Ende etwas mehr Glück als Verstand und einen zugegebenermaßen starken Keeper auf ihrer Seite.
Man könnte fast schon über eine Serie sprechen: Babelsberg gewann gegen Halberstadt das zweite Spiel in Folge. Zum dritten Mal blieb unsere Equipe unbesiegt. Wenn auch die beiden Treffer von Maxi Zimmer etwas glücklich zustande kamen, zeigte unsere Mannschaft erneut Willen und Stabilität im Kampf um den Klassenerhalt. Auf die einfachen Dinge des Fußballs wird es auch am kommenden Freitag ankommen, wenn Union Berlin im Karli zu Gast sein wird.
Man kann sich freuen, man kann sich ärgern. Man kann aber auch feststellen, die U23 lebt. Nach einem Spiel mit vielen Wendungen musste die Reserve letztlich mit einem Punkt zufrieden sein. Die 3:2 Führung gab unsere U23 gegen den nächsten Pokalgegner der ersten Mannschaft leider noch aus der Hand.
Große Freude, aber auch Erleichterung herrschte im schönsten Stadion dieser Welt am vergangenen Freitagabend. Unsere Equipe kehrte endlich in die Erfolgsspur zurück und bezwang den BAK unter Flutlicht im heimischen Karli mit 2:1.
Bereits Ende der 90er Jahre war bei Nulldrei-Spielen ein Transparent mit der Aufschrift: „ Kegeln, Reiten, Haareföne – keiner will mehr Einwurf sehen!“, zu sehen.