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Gelungener Auftakt - Chemie ohne Chance
Das neue Fußballjahr startete mit einer spannenden Ansetzung im Karli. Es gastierte Ex-Nulldrei-Coach Dietmar Demuth mit den grün-weißen Chemikern aus Leipzig am Babelsberger Park. Obwohl die Begegnung ganz unter dem Eindruck der Auseinandersetzung mit dem NOFV stand, gelang es unserer Equipe, sich auf die sportliche Herausforderung zu konzentrieren.
Almedin Civa musste im Duell mit seinem früheren Trainer Dietmar Demuth auf Andis Shala, Kubilay Büyükdemir und Nader El-Jindaoui verzichten, die wegen kleinerer und größerer Blessuren passen mussten. Mike Eglseder, der einen großen Teil der Vorbereitung verpasst hatte, nahm zunächst auf der Bank Platz.
Bei schönstem Flutlicht hatten sich knapp 3.000 Zuschauer eingefunden, davon rund 800 aus der Messestadt. Babelsberg begann im gewohnten 4-2-3-1 mit Gladrow im Tor, der Viererkette aus Wilton-Akdari-Saalbach-Okada, die Doppelsechs bildeten Koch und Reimann, in der Offensive agierten Knechtel-Abderrahmane-Schmidt und vorn erhielt Beyazit seine Chance.
Die Gäste begannen hoch motiviert und drängten unsere Elf zunächst in die eigene Hälfte, ohne jedoch zwingende Torchancen herauszuspielen. Allerdings gelang es den Sachsen, zahlreiche Standards herauszuholen und insbesondere die Eckbälle brachten in der ersten halben Stunde viel Gefahr. Gladrow musste zweimal alles aufbieten, besonders ein Kopfball von Merkel hatte es in sich.
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it zunehmender Spieldauer gelang es unserer Mannschaft kontrollierter nach vorn zu spielen. Bei Umschaltsituationen zeigten sich die Gäste mehrfach anfällig. So kam es nicht von ungefähr, dass die Babelsberger Führung nach einer ebensolchen Kontersituation fiel. Knechtel trieb die Kugel nach Ballgewinn durchs Mittelfeld, passt klug nach rechts zum mitgelaufenen Reimann, welcher sich die Kugel ungestört zurechtlegen konnte. Mit herrlich getimter Flanke bediente Reimann den durchgelaufenen Knechtel, der mit gezieltem Kopfball aus zehn Metern in den Winkel abschloss und Keeper Heine dabei nahezu keine Abwehrchance ließ.
Mit dem Seitenwechsel brachte Almedin Civa Mike Eglseder für Farid Abderrahmane, mutmaßlich um die Standardsituationen noch besser zu verteidigen. Masami Okada rutschte nach vorn und Tino Schmidt ging auf die Zehnerposition. Wenig später musste jedoch Akdari verletzt vom Feld, so dass Civa mit dem eingewechselten Hoffmann erneut umstellen musste. In dieser Phase ging spielerisch nicht allzu viel zusammen.
Als dann bei Chemie die Kräfte sichtbar nachließen und Nulldrei sich wieder gesammelt hatte, ging es sehr einfach. Nach schöner Kombination passte Reimann perfekt in die Schnittstelle, die Ballmitnahme von Beyazit war eine Augenweide. Eiskalt schloss der Stürmer im eins-gegen-eins zum 2:0. Damit war der Fisch eingewickelt. Nach weiter Flanke von Hoffmann vollendete Knechtel per Direktabnahme zum 3:0 und in der Nachspielzeit markierte der unermüdlich laufende Schmidt mit abgefälschtem Schuss von der Strafraumgrenze den 4:0 Endstand.
Atmosphärisch hatten die Gäste klar Oberwasser, auf dem Platz gab aber Nulldrei über weite Strecken den Ton an. Es bleibt zu wünschen, dass die sympathischen Gäste die Kurve kriegen und sportlich die Klasse halten. Nach der Auswärtsaufgabe bei Fürstenwalde steht am 14.02.2018 die Nachholpartie gegen Lok Leipzig auf dem Programm.
Bereits in den beiden vorangegangenen Spielzeiten startete der SVB sein Testspielprogramm auf dem Kreuzberger Sportplatz Wrangelritze mit einem freundschaftlichen Vergleich gegen den Berliner Bezirksligisten Hansa 07. Zum Einsatz kamen nahezu alle Spieler des SVB.
Mit dem ersten Landespokalsieg seit 2011 qualifizierte sich der SVB für die erste Hauptrunde des DFB-Pokals und wird damit erstmals seit längerem wieder auf der überregionalen Fußballbühne präsent sein. In der Sonnabendnacht wurde die Begegnung mit dem Bundesliga-Aufsteiger SC Freiburg ausgelost. Trotz verschiedener Baustellen scheint Babelsberg 03 nach drei Jahren Konsolidierung vor einer nachhaltigen Trendwende zu stehen.
Der SV Babelsberg 03 ist Rekordsieger des brandenburgischen Pokalwettbewerbs, der seit 2010 unter dem Namen einer nordrhein-westfälischen Brauerei firmiert. Bereits achtmal holte der SVB die Pokal-Trophäe des märkischen Fußball-Landesverbandes FLB. Der erste Pokalsieg gelang 1999 in Schöneiche mit 5:2 gegen Stahl Eisenhüttenstadt. Letztmals gewann Babelsberg 03 den Pokal 2011 gegen den VfB Hohenleipisch. 2010 hatte die Babelsberger Reserve-Elf im Finale gegen den BSC Süd 05 obsiegt. Danach hatte der FLB Reserve-Mannschaften vom Pokalwettbewerb ausgeschlossen.
Die ohnehin in Babelsberg nicht sonderlich beliebte Sportsendung des Rundfunks Berlin-Brandenburg gab am vergangenen Sonntag mal wieder ein besonders schlechtes Bild ab. Während manche Missbilligung der unausgewogenen Berichterstattung der letzten Jahre vielleicht überzogen war, gab die Sportplatz-Redaktion nun den Kritikern neues Futter. In einer Vorschau auf die neue Regionalliga-Saison – von der RBB Redaktion wegen zahlreicher Berlin-Brandenburg-Duelle als beste Regionalliga aller Zeiten titulierte Meisterschaft – wurden gleich zwei (potentielle) Brandenburger Regionalligisten unterschlagen. Einmal mehr outete sich die Sportplatz-Redaktion als Berlin- und Cottbus-zentriert.
Der kleine SVB tauchte kürzlich mal wieder im Profifußball auf. Zwischen geklauten St. Pauli Fahnen präsentierten Union Sympathisanten eine historische Babelsberg Fahne und einen Pullover mit der Aufschrift 1903. Wäre es der 1. April gewesen, hätte man wohl von einem April-Scherz ausgehen können. War es aber nicht.
Das langgestreckte Oval des Friesenstadions in Fürstenwalde lag ein wenig abseits des Pokal-Halbfinal-Trubels, weckte aber böse Erinnerungen. Der ein oder andere Nulldreier nahm es als gutes Omen, dass die Halbfinal-Begegnung in der nebenan neu errichteten S.OS Arena ausgetragen wurde, und nicht auf dem Platz, auf dem 2009/10 die Regionalliga-Equipe des SVB beim damaligen Verbandsligisten Fürstenwalde aus dem Pokal ausgeschieden war. Am Ende setzte sich Nulldrei gegen den heutigen Oberliga-Zweiten Fürstenwalde mit 2:0 durch und qualifizierte sich fürs Pokalfinale gegen den Liga-Kontrahenten Luckenwalde.
Erstmals gastierte Nulldrei am vergangenen Freitagabend unter Flutlicht im Albert-Kuntz-Sportpark zu Nordhausen. Der dort heimische FSV Wacker hat seit dem vergangenen Sommer eine Flutlichtanlage.