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Droht etwa Ungemach???

Es ist noch nicht allzu lange her, da überraschte Archibald Horlitz die Mitglieder des SVB mit der Ankündigung gravierender Veränderungen beim SVB. Wie die Babelsberger Stadionzeitung NULLDREI berichtete, stellte der Vorstandsvorsitzende des SVB bei der Mitgliederversammlung Ende Juni 2018 Reformen der Vereinsstruktur in Aussicht und kündigte zudem seinen Rückzug aus dem Vorstandsamt zum Ende September 2018, spätestens aber zum Ende des Jahres 2018 an. Laut Horlitz sollten die Mitglieder durch die Aufsichtsratsvorsitzende Katharina Dahme zu Informationsveranstaltungen eingeladen werden, bei denen über entsprechende Veränderungsabsichten diskutiert werden könnte. Die Vereinsmitglieder wurden aufgerufen, Kandidaten für die Neubesetzung der Gremien und insbesondere des Vorstands zu benennen oder sich selbst zur Verfügung zu stellen. Der September ist gleich vorbei, seit der Mitgliederversammlung hat man aber nichts mehr von den gravierenden Reform- und Personalplänen gehört.

Es war für den langjährigen Babelsberger Fußballfan schon schwer nachvollziehbar: Die richtig großen Brocken bei der Restrukturierung und Entschuldung des SVB sind ausgeräumt, da will der Chef von Bord gehen. Horlitz hatte die Verantwortung im Verein 2013 in größter Existenznot übernommen. Mit seinen Mitstreitern war bzw. ist es ihm gelungen, zahlreiche existentielle Baustellen zu schließen. Zuvorderst ist natürlich das Bereinigen der Altverbindlichkeiten aus den Drittliga-Spielzeiten 2011-13 zu nennen. Mit der Ablösung und Umschuldung der Darlehen durch die Pro Potsdam steht der SVB mittlerweile auf eigenen Füßen. Die Rückzahlungsverpflichtungen bewegen sich nach Einschätzung auf vergangenen Mitgliederversammlungen im leistbaren Bereich.

Neben dem Schuldenabbau konnte nach langwierigem Streit gemeinsam mit der Landeshauptstadt eine dauerhafte und tragfähige Bewirtschaftungslösung für das Karl-Liebknecht-Stadion gefunden werden. Im Gegensatz zu früheren Zeiten gibt es keine ständigen Mängelanzeigen, Bauschäden oder ähnliches. Die Naturrasenspielfelder befinden sich in sehr gutem Zustand. Weit und breit ist kein Streit mit Turbine zu entdecken. Mit der Installation der PV-Anlage auf dem Dach des Ostblocks wurde sogar frisch investiert und mit dem Projekt „Grünes Stadion“ ein Vorzeigeprojekt realisiert.

Und schließlich ist zu konstatieren, dass die sportliche Entwicklung der letzten Jahre ihres gleichen sucht. Sicherlich gibt es zahlreiche Kritiker, die meinen die Babelsberger Performance sei unterdurchschnittlich. Schaut man aber genau hin, stellt man fest, dass es in den letzten Dekaden selten eine ähnlich erfolgreiche sportliche Entwicklung gegeben hat, wie in den letzten fünf Jahren. Um Erfolg zu messen, kann man den Tabellenplatz heranziehen. Jeder Platz der nicht zum Aufstieg berechtigt, ist ein Ausweis des Misserfolgs. Wer aber eine Leistung wirklich bewerten will, der wird nicht nur die Platzierung als Ausdruck des Erfolgs ansehen, sondern immer das Verhältnis aus Aufwand und Ertrag. Mangels Transparenz ist dieser Quotient in der Regionalliga schwer ermittelbar. Einen Anhaltspunkt bietet das Portal Transfermarkt.de mit der Tabelle „Marktwert vs. Ligarang“. Sie bildet ein Verhältnis aus Input und Output ab, dass zumindest hilfsweise herangezogen werden kann. Derzeit ist Babelsberg 03 acht Ränge besser platziert, als es der Marktwert der Mannschaft eigentlich erwarten lässt. Auch in den letzten Jahren schloss der Kader jeweils deutlich über der aus dem Marktwert prognostizierten Platzierung ab. Dies spricht für die überaus gute Arbeit, die der sportliche Leiter Almedin Civa in den letzten Jahren leistete. Hinzu kommt der Einsatz von Eigengewächsen wie Tobi Dombrowa und Marco Flügel. Auch die Abwanderung von Leistungsträgern ist ein Ergebnis der sportlichen Entwicklung, das bei der Beurteilung zu berücksichtigen ist: Apo Beyazit, Andis Shala und Tino Schmidt haben nie so zuverlässig und erfolgreich getroffen wie unter Almedin Civa in Babelsberg. Und mit Tom Nattermann wird gerade der nächste Knipser reaktiviert.

Zum sportlichen Erfolg zählt auch der Nachwuchs des SVB. Trotz weiterhin nicht idealer Bedingungen haben die letzten Jahre eine Verbesserung der Leistungen im Nachwuchsbereich ergeben, die so kaum zu erwarten waren. Erinnert sei hier an Konzeptdebatten früherer Zeiten. Noch nie war der Verein mit den drei Leistungsmannschaften (A-, B-, C-Jugend) in der Regionalliga vertreten. Sollte es gelingen, diese Spielklasse in allen drei Altersstufen zu halten, wäre dies eine herausragende Leistung; auch wenn sie leider nicht als solche wahrgenommen wird.

Wenn sich die Entwicklung wie vorstehend skizziert darstellt, vermag man sich die Notwendigkeit angekündigter Strukturreformen kaum erklären. Archibald Horlitz hatte ausgeführt, dass in der Phase der Restrukturierung des Vereins eine Belastung der handelnden Persönlichkeiten erforderlich und tragbar gewesen sei, man aber nunmehr zu verträglicheren Belastungen im Ehrenamt kommen müsse. Allerdings gilt es auch festzuhalten, dass sich auf dem Weg einige durchaus anerkannte Persönlichkeiten aus verantwortlichen Positionen beim SVB zurückgezogen haben. Namentlich sind hier Götz Schulze und Kay Pallasch zu nennen, die sich Ende 2017 aus der Mitarbeit im Vorstand  bzw. Aufsichtsrat zurückgezogen hatten. Kay Pallasch hatte in einer Erklärung zu Rücktritt empfohlen, den Verein zukünftig mindestens durch einen hauptamtlichen Vorstand zu führen, um die anstehenden Herausforderungen bewältigen zu können.

Im Herbst 2017 hatte die PNN das langjährige Vereinsmitglied Rene Kulke nach der damaligen Mitgliederversammlung auf den schwachen Besuch angesprochen. Rene Kulke deutete die geringe Resonanz positiv: „Es ist endlich Ruhe eingekehrt.“ wurde Kulke zitiert. Nimmt man die Ruhe nach der Mitgliederversammlung vom Juni 2018 zum Maßstab, droht allerdings einiges Ungemach. Nach wie vor klemmt es beim SVB auf der wirtschaftlichen Seite. Ausweis sind die durch Archibald Horlitz bei der Mitgliederversammlung im Juni 2018 präsentierten Geschäftszahlen des Vereins. Demnach seien zwar Einnahmepositionen wie Spenden und Beiträge deutlich gestiegen, dennoch habe der Verein maximal ein annähernd ausgeglichenes Ergebnis erreicht, genaue Kennziffern lägen mangels Schatzmeister nicht vor. Dies ist insofern überraschend, als das der SVB beispielsweise beim Pokalspiel der zweiten Runde gegen Fürstenwalde zwar mit einem eigens angeschafften Trikotsatz, aber ohne Trikotpartner auflief.

Was schließlich noch auffällt: Beim SVB kündigt der Präsident seinen eigenen und den Rückzug seiner Vorstandskollegen an. Und keine Sau interessiert sich dafür. Stattdessen diskutiert man, warum Meuselwitz, Bautzen oder Altglienicke kein Gegner für den großen Babelsberger Traditionsverein sind und wer wo auf der Gegengerade stehen darf. Oder man boykottiert das existentiell wichtige Landespokalspiel gegen Fürstenwalde und entzieht damit der Mannschaft den Rückhalt.

Von der Aufsichtsratsvorsitzenden Katharina Dahme hat man derweil nichts gehört. Und auch der bei der Mitgliederversammlung seinen Hut in den Ring werfende, langjährige Nachwuchsbetreuer Frank Roick hat sich nicht wieder zu Wort gemeldet. Die Babelsberger Fußball-Sympathisanten dürfen gespannt sei, wie es weitergeht.

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Im Land der Dichter und Denker

Blick nach BautzenZum Auftakt 2019 gastierte Civas Gang in Bautzen. Zweieinhalb Stunden Fahrt trennen Babelsberg und die historische Altstadt an der Spree. Ein kurzer Abstecher in die durch Senf und Knast berühmt gewordene Metropole der ostsächsischen Oberlausitz war bei bestem Frühlingswetter obligatorisch. Der Auftakt zur Abschiedstour des Teenie-Schwarms war mit einigen Überraschungen gespickt. Erstens darf seit Bautzen nie wieder jemand über die Musik-Auswahl im Karli meckern und zweitens hielt die Startelf einige Neuerungen bereit.

Vor-Frühling in Babelsberg

Kantersieg im Test: SVB 03 vs. FSV 63 8:1Zum dritten Februar-Wochenende ist Frühling in Babelsberg angesagt. Nachdem der Auftakt ins neue Spieljahr 2019 gegen den BAK im Karli wegen gefrorenem Geläuf noch abgesagt werden musste, steht bei 12 Grad und Sonnenschein der Auswärtsbegegnung in Bautzen mutmaßlich nichts im Wege. Ok, einsetzende Schneeschmelze im Lausitzer Bergland könnte die Spree zum reißenden Hochwasser treiben und die Sportanlage Müllerwiese überfluten. Doch wir wollen nicht gleich mit dem Schlimmsten rechnen.

Der Kunstrasen im Karli war Dank intensiver Pflege jedenfalls den ganzen Winter gut bespielbar und die Kibitze freuten sich an torreichen Vergleichen wie gegen den Spitzenreiter der Oberliga Süd aus der Fläming-Stadt Luckenwalde.

Die Verbände eliminieren den Wettbewerb

Meldungen über nachlassendes Interesse an der Bundesliga machen die Runde. Die Auslastung in einigen Bundesliga-Stadien sinkt. Gleichzeitig vermelden die Profiligen Umsatzrekorde. Grund sind weiter steigende Erlöse aus der Vermarktung, nicht nur der Fernsehrechte. Solange der Umsatz stimmt und die Ablösebeträge weiter unmoralische Höhen erreichen, wird das System funktionieren und am Laufen gehalten. Dabei sind gravierende Strukturmängel des Konzepts Fußball in Deutschland nicht zu übersehen. Sie können dauerhaft gefährlich werden für die Sportart Nummer 1.

U20 Auswahlspieler suspendiert

Nach seiner Spuckattacke gegen den deutschen U20-Kapitän Salih Özcan ist Jordan Teze vom niederländischen Fußball-Verband KNVB bis auf Weiteres suspendiert worden. "Das ist mit das Schlimmste, was man einem Gegenspieler antun kann. Diese Aktion können wir nicht tolerieren", teilte der KNVB mit. Zuvor hatte sich bereits der niederländische U20-Trainer Bert Konterman im Namen seines Teams und des Verbandes offiziell bei der deutschen Mannschaft entschuldigt. Der Vorfall hatte sich am Freitag nach dem Abpfiff der Partie in Meppen ereignet.

 

Nachdem Schiedsrichter Rosario Abisso aus Italien die Partie abgepfiffen hatte, kam es zu einer Rudelbildung. Auslöser der wilden Schubsereien unter den Junioren-Teams war Holland-Verteidiger Jordan Teze, der direkt nach Abpfiff den deutschen U20-Kapitän Salih Özcan vom 1. FC Köln in den Nacken spuckte.


(mehr dazu bei www.rtl.de)

Nachdem Schiedsrichter Rosario Abisso aus Italien die Partie abgepfiffen hatte, kam es zu einer Rudelbildung. Auslöser der wilden Schubsereien unter den Junioren-Teams war Holland-Verteidiger Jordan Teze, der direkt nach Abpfiff den deutschen U20-Kapitän Salih Özcan vom 1. FC Köln in den Nacken spuckte.


(mehr dazu bei www.rtl.de)

Fußball-Strukturreform: Ich habs zwar nicht gelesen, aber ich finde es trotzdem doof!

Max Eberl von Borussia Mönchengladbach hat das Thesenpapier von Union Berlin für eine Strukturreform des deutschen Fußballs etwas merkwürdig kommentiert. Er habe das Papier zwar nicht gelesen, aber es sei „eher kontraproduktiv, wenn alle Vereine einzelne Positionspapiere rausschicken. Ich denke, dass wir uns viel lieber zusammen Gedanken machen sollten.“ Auch Michael Zorc von Borussia Dortmund und Ralf Rangnick von RB Leipzig kritisierten die vorgeschlagenen Maßnahmen. Gut, bei Rangnick wundert man sich nicht, bei Zorc schon eher. Insgesamt wäre es aber doch überaus wünschenswert, wenn die Bundesliga-Verantwortlichen die Anregungen ihrer Köpenicker Kollegen ernsthaft zur Kenntnis nehmen würden. Die reflexhafte Ablehnung auch nur einer inhaltlichen Auseinandersetzung spricht dafür, dass der Status Quo der „Wohlhabenden“ erhalten und zementiert werden soll.

Droht etwa Ungemach???

SVB-Mitgliederversammlung 2018Es ist noch nicht allzu lange her, da überraschte Archibald Horlitz die Mitglieder des SVB mit der Ankündigung gravierender Veränderungen beim SVB. Wie die Babelsberger Stadionzeitung NULLDREI berichtete, stellte der Vorstandsvorsitzende des SVB bei der Mitgliederversammlung Ende Juni 2018 Reformen der Vereinsstruktur in Aussicht und kündigte zudem seinen Rückzug aus dem Vorstandsamt zum Ende September 2018, spätestens aber zum Ende des Jahres 2018 an.

Laut Horlitz sollten die Mitglieder durch die Aufsichtsratsvorsitzende Katharina Dahme zu Informationsveranstaltungen eingeladen werden, bei denen über entsprechende Veränderungsabsichten diskutiert werden könnte. Die Vereinsmitglieder wurden aufgerufen, Kandidaten für die Neubesetzung der Gremien und insbesondere des Vorstands zu benennen oder sich selbst zur Verfügung zu stellen. Der September ist gleich vorbei, seit der Mitgliederversammlung hat man aber nichts mehr von den gravierenden Reform- und Personalplänen gehört.

Aussortierte und Namenlose

Jubel beim 4:0 Heimerfolg über Budissa BautzenWieder einmal startete Nulldrei mit einer runderneuerten Equipe in die neue Spielzeit; es ist nach dem Abstieg aus der Dritten Liga die sechste Runde in Folge in der viertklassigen Regionalliga. Zuletzt gelang trotz erheblicher Personalrotation zweimal Platz 5. Vor dem Saisonstart herrschte in Babelsberg dennoch - und wie meistens etwas defätistisch - die Sorge, dass es wohl gegen den Abstieg gehen würde. Vier Spieltage sind rum und die Propheten des Untergangs wandeln sich fast zu Aufstiegseuphoristen. So dramatisch muss man die Szene nicht malen, aber gewinnen macht definitiv mehr Spaß als verlieren.

Alles anders, alles neu!

Ungewohntes Gefühl: Zum Jubel in die KurveIn den letzten fünf Jahren war fast schon traditionell für den SVB im Poststadion nichts zu holen. Ein mageres Pünktchen sprang auswärts in fünf Regionalliga-Vergleichen mit dem Klub aus Moabit heraus. Der letzte Auswärtssieg gelang in der Oberliga 2004/05, Torschütze war am 19.03.2005 Karim „The Dream“ Benyamina. Doch diesmal war alles anders! Mit 5:0 fegte unsere Mannschaft den gastgebenden BAK, der letzte Saison Dritter war und zu den Staffelfavoriten gezählt wird, vom eigenen Platz.