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Mitgliederversammlung beim SVB

Die letzte Mitgliederversammlung im Sommer 2018 war unter anderem durch die kurz zurückliegenden Ereignisse rund um das verlorene FLB-Pokalfinale gegen Energie Cottbus geprägt. Die Aufarbeitung nahm einen relativ breiten Raum ein. Wenn auch der Eindruck vermittelt wurde, dass ein umfassender Aufarbeitungsprozess stattgefunden hätte, darf man die Ergebnisse doch ein Jahr später in Frage stellen. Archibald Horlitz hatte damals ausgeführt, dass sich Vertreter der „aktiven Fanszene“ zur Schadensminimierung bereit erklärt hätten. Ein Statement von Christian Lippold im Zusammenhang mit der schwierigen wirtschaftlichen Situation des SVB im Frühjahr 2019 legte allerdings nahe, dass das Engagement der Fans zum Ausgleich des Schadens in der erwarteten Form nicht zustande gekommen sei. Es wäre wünschenswert, wenn die Gremien hierzu einen aktuellen Sachstand vermitteln könnten, um Mutmaßungen zu entkräften.

Mitgliederversammlung 2018Im Sommer 2018 hatte Archibald Horlitz die Verpflichtung von Almedin Civa als Trainer als richtige Entscheidung, ja als Glücksgriff bezeichnet. Alme selbst hatte auf der Mitgliederversammlung das Wort ergriffen und langanhaltenden Beifall für seine Ausführungen erhalten. Nur wenige Monate später hatte Alme allerdings den Vorstand informiert, dass er nach der Saison 2018/19 nicht weiter zur Verfügung steht. Die Verdienste des Teenieschwarms, seine fachliche und persönliche Kompetenz und seine wiederholt dokumentierte Verbundenheit mit dem SVB sind unbestritten. Umso weniger verständlich ist es rückblickend, dass es nicht möglich gewesen sein soll, ihn längerfristig an den Verein zu binden.

So bedauerlich der Abschied von Alme Civa auch ist, gilt es nun, mit dem neuen Trainer Marco Vorbeck nach vorn zu schauen. Alme hatte sich frischen Wind gewünscht, der gebürtige Kühlungsborner Vorbeck mit Stationen im Nachwuchs von 1860 Rosenheim und Hansa Rostock könnte als ehemaliger Bundesliga-Profi und frisch gebackener Fußball-Lehrer die richtige Wahl sein. Es steht allerdings zu erwarten, dass er bei seiner ersten Station im Herrenbereich Unterstützung bei der sportlichen Leitung, der Spielbeobachtung und dem Vertragsmanagement benötigen wird. Angesichts des Abgangs von Björn Laars und Steve Müller, die beide überwiegend im Hintergrund wirkten, besteht in diesem Bereich vermutlich größerer Handlungsbedarf.

Neben den sportlichen Herausforderungen in einer erneut starken Regionalliga – mit Cottbus, Chemie Leipzig und Lichtenberg 47 kommen sportlich gut aufgestellte Vereine hinzu - stehen die wirtschaftlichen Anforderungen: Die Mitteilung über Deckungslücken im Etat 2018/19 wurde mit der Bitte um frühzeitigen Dauerkartenkauf verbunden. Augenscheinlich kamen viele Nulldreier – belastbare Informationen wurden bisher nicht bekannt gegeben - der Bitte des Vereins nach. Allerdings fehlen diese Einnahmen bereits heute im Haushalt der Spielzeit 2019/20. In den vergangenen Mitgliederversammlungen waren die Berichterstattungen zum Vereinshaushalt eher rudimentär und wenig transparent. Zuletzt wurde dies mit einem fehlenden Schatzmeister im Vorstand begründet. Auch wenn dieses Fachgebiet weiterhin nicht besetzt ist, wäre eine strukturierte Darstellung der Finanzen nach wesentlichen Einnahme- und Ausgabepositionen dringend angezeigt.

Der Tagesordnung ist zu entnehmen, dass die Mitgliedsbeiträge nach oben angepasst werden sollen, wobei die Anhebung mit zwei Euro / Monat eher moderat ausfällt. Selbst bei optimistischen Annahmen dürfte der einzuspielende Betrag kaum das entfallene Brust-Sponsoring der Firma Lonsdale kompensieren. Bleibt der Hoffnungsschimmer Oatly: Die schwedisch/deutsche Firma bändelte über den Nachhaltigkeitsgedanken bzw. das Projekt „Grünes Stadion“ mit dem SVB an. Sportlicher Erfolg oder sportliche Ziele erscheinen in den bisherigen Statements eher unterrepräsentiert. Immerhin zeigt dieses Beispiel aber, dass das Engagement des SVB abseits seiner vermeintlichen Kernkompetenz nicht zwingend schädlich sein muss. Dennoch liegen Erfolge bei der Akquisition zusätzlicher Werbepartner abseits von Oatly länger zurück. Welche Aktivitäten und Strategien der Verein entwickelt, um Sponsoren zu finden, könnte ein interessanter Teil der Berichterstattung werden.

Die sportliche Entwicklung im Nachwuchs war leider in den vergangenen Mitgliederversammlungen selten Thema. Dabei umfasst die Nachwuchsarbeit eine zentrale Leistung des Vereins, die inzwischen seit mehreren Jahren einen kontinuierlichen Entwicklungsprozess aufweist. Die Performance von U19 und U15 in diesem Jahr mit dem Klassenerhalt in den jeweiligen Regionalligen ist überaus positiv zu werten. Wenn im Kleinfeld-Bereich auch die individuelle Entwicklung der Kinder stärker im Vordergrund stehen sollte als das Tabellenbild, sind die Mannschaftsergebnisse überwiegend bemerkenswert. Das Abschneiden der U17 mit dem Abstieg in die Brandenburgliga zeigt aber auch, dass die Entwicklung insgesamt noch nicht stabil genug ist. Nach dem Antragsstatus Nachwuchsleistungszentrum traut man sich mittlerweile kaum noch zu fragen. Umso mehr wäre eine Würdigung der Mitwirkenden und eine Aussage zu den Perspektiven des Nachwuchses wünschenswert.

Der sportliche und wirtschaftliche Erfolg des SVB ist nicht zuletzt oder vielleicht sogar zuerst von den handelnden Personen in den Vereinsgremien, in der Geschäftsstelle und von den sportlich Verantwortlichen abhängig. Der seit Jahren schleichende Erosionsprozess mit dem freiwilligen Ausscheiden teils langjähriger haupt- und ehrenamtlicher Mitstreiter scheint kaum aufzuhalten zu sein. Zum Ende der aktuellen Wahlperiode wird Christian Lippold nicht wieder für ein Amt in Vorstand oder Aufsichtsrat beim SVB zur Verfügung stehen. Er hatte in über fünfzehn Jahren vielfältige Aufgaben wahrgenommen, alle Höhen und Tiefen dieser Zeit mitgemacht und dabei das Wohl des Vereins immer an die erste Stelle gestellt. Es wäre schön, wenn die zukünftigen Gremienvertreter mit vergleichbarem Engagement und für den SVB zur Tat schreiten. Nulldreier dürfen dementsprechend gespannt auf die Wahlen zum Aufsichtsrat sein.

 

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Olli Kragl mischt Serie D auf

Nach einer Odyssee durch die italienischen Ligen hat Oliver Kragl im sizilianischen Trapani das Glück wiedergefunden. Der frühere Nulldreier (35 Drittliga-Spiele 2012/13, 3 Tore) kam im Sommer 2023 an die Westspitze der Mittelmeer-Insel und knüpfte an längst vergangene Leistungen an.

 

Ein spannendes Frühjahr

tl_files/Abseits/img/2024/240207_ohne_amateure_keine_profis.jpgNachdem der SVB zuletzt dreimal in Folge Platz 10 bzw. 11 der Regionalliga Nordost erreichte, macht sich nach der Hinrunde 2023/24 Euphorie im Babelsberger Kiez breit. Nach siebzehn absolvierten Spielen liegt das Team vom Babelsberger Park auf Platz 5 in Reichweite zur Tabellenspitze. Der erste Greifswald ist zwar neun Punkte entfernt, hat aber schon drei Spiele mehr ausgetragen. Auch Cottbus und der BFC, die in der Spitzengruppe platziert sind und unbedingt Meister werden wollen, müssen noch am Babelsberger Park aufdribbeln.

Lok Sportplatz erhalten! Spekulation verhindern!

Der Sportverein Lok Potsdam nutzt den Sportplatz Berliner Straße seit 1951. Das Bundeseisenbahnvermögen beabsichtigt, das Grundstück im Höchstgebotsverfahren zu verkaufen. Der Verkauf würde dem Sportverein seine Heimat nehmen und der Potsdamer Sportfamilie eine weitere traditionsreiche Sportstätte entziehen.

Das Höchstgebotsverfahren muss gestoppt werden: Hier gehts zur Petition!

Fortschritt, Rückschritt, Stagnation, Pokal

Damals im Mai 2021: Pokal in Cottbus mit Buder und UzelacMit einer deutlichen Leistungssteigerung quittierte die Mannschaft des SVB im Herbst 2021 die Trennung von Trainer Predrag Uzelac. Unmittelbar nach der Trennung legte die Elf vom Babelsberger Park mit dem Weiterkommen im DFB-Pokal gegen den Bundesliga-Aufsteiger Greuther Fürth ein Bravour-Stück ab. Es folgten weitere starke Auftritte gegen die Regionalliga-Spitzenteams BFC , BAK und Lok Leipzig. Auch in der Zweiten Hauptrunde gegen den Champions League Teilnehmer Leipzig verkaufte sich die nun von Jörg Buder betreute Equipe mehr als teuer. Nach zuletzt stagnierender Ergebniskurve steht jetzt das Pokal-Halbfinale gegen Energie Cottbus vor der Tür.

Fußball kann so einfach sein

Brandenburg. Es kann so einfach sein.Bernd Schröder, ostzonaler Nestor des Frauenfußballs, formulierte einst „Frauenfußball ist keine Naturwissenschaft“. Wer wollte dieser schlichten Wahrheit widersprechen. Die brandenburgische Landesregierung hat sich Schröders Motto zu eigen gemacht. „Brandenburg. Es kann so einfach sein.“ lautet die Marketing-Botschaft von „Scholz und Friends“.

Auch der SVB hat die Leichtigkeit des Seins für sich entdeckt. Frei von Sorgen aller Art widmen sich die Verantwortlichen vielfältigen Aktivitäten und stellen dabei simple Botschaften ins Schaufenster.

Jatta ist einer von uns - Kein Mensch ist illegal!

Unsere Freunde von St. Pauli schauen über die Vereinsgrenze. Die Hamburger Staatsanwaltschaft hat gegen Angreifer Bakary Jatta vom HSV Anklage erhoben. Dem Fußball-Profi werden Vergehen gegen das Aufenthaltsgesetz in vier Fällen sowie in einem weiteren Fall mittelbare Falschbeurkundung vorgeworfen.

Wir schließen uns an: Jatta uno di Noi - Kein Mensch ist illegal!

Eine neue Hoffnung

Premiere 21/22: SVB unterliegt TasmaniaDer SVB ist nach Aussagen der Verantwortlichen gut durch die Corona-Krise gesegelt. Die wirtschaftlichen Belastungen durch fehlende Zuschauereinnahmen kompensierte der Verein durch Hilfsmaßnahmen wie Kurzarbeitergeld und andere Zuschüsse. Hin und wieder konnte man sich bei Verlautbarungen der Gremien nicht des Eindrucks verwehren, ohne Meisterschaftsspielbetrieb wären die wirtschaftlichen Sorgen kleiner als im Normalbetrieb.

Mit den Aussagen im Zusammenhang mit der Abberufung von Archibald Horlitz als Vorstandsvorsitzender des SVB und im Rahmen der Mitgliederversammlung im Juni 2021 haben die Gremien des SVB eine maßgebliche Neuausrichtung des Vereins angekündigt und mit der Reduzierung des Etats der ersten Mannschaft bei gleichzeitiger Anhebung des Budgets für den Nachwuchs bereits erste grundsätzliche Entscheidungen getroffen.

Inwieweit die sportliche Wettbewerbsfähigkeit der Regionalliga-Mannschaft hierbei hintan gestellt wird, muss die Realität zeigen. Die Einschätzungen des Vorstandsvorsitzenden und des Trainers zum Kader fallen jedenfalls deutlich auseinander. Der Saisonauftakt gegen Tasmania Berlin lässt Schlimmeres befürchten.

Das Wunder von Babelsberg

Das Wunder: Lorenz, Efe, Civa, Gatti, TomcicEs war einmal vor langer Zeit, um genau zu sein: vor zwanzig Jahren. Da schickte sich ein kleiner Fußballverein aus einem Stadtteil der Landeshauptstadt Potsdam an, die große bundesdeutsche Fußballwelt zu erobern. Die Rede ist natürlich von unserem SV Babelsberg 03.

Am 02. Juni 2001 bezwang Babelsberg in Münster den SC Preußen und eine Woche später Fortuna Düsseldorf im Karli. Es war eine Spielzeit wie im Rausch, in der mannschaftliche Geschlossenheit, eine offensive Spielidee und die Überzeugung, jedes Spiel gewinnen zu können, die Basis für ein kaum beschreibliches Fußball-Wunder bildeten.

Der Dank für eine unvergessliche Spielzeit gilt allen Beteiligten!