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Moussa Marega rassistisch beleidigt
Im portugiesischen Erstligaspiel zwischen Vitória Guimarães und dem FC Porto kam es zu massiven rassistischen Beschimpfungen gegen Porto-Stürmer Moussa Marega. Wenige Minuten nach seinem Tor zum 2:1 (1:0) verließ Torschütze Marega nach 69 Minuten wütend das Spielfeld und ließ sich auswechseln. Er reagierte damit auf massive rassistische Beleidigungen gegen ihn.
Porto-Trainer Sérgio Conceição hatte berichtet, dass Marega seit dem Aufwärmen beleidigt worden sei. Der Klub zitierte den Trainer „Wir sind empört. Wir sind eine Familie, unabhängig von Nationalität, Hautfarbe, Größe, Haarfarbe. Wir sind eine Familie. Wir sind Menschen. Wir verdienen Respekt.“ Während der Unterbrechung im Spiel hatte Conceição in seiner Coaching-Zone sichtlich aufgebracht „Das ist eine Schande, verdammt nochmal!“ in Richtung der Tribüne gerufen.
Wie auf Fernsehaufnahmen zu sehen ist, versuchten Mitspieler und Profis von Gastgeber Vitória, Marega zu beruhigen und offenbar zum Weiterspielen zu bewegen. Nach minutenlangen Diskussionen ließ sich Marega aber auswechseln und zeigte mit beiden Daumen nach unten. Als die Beleidigungen nicht aufhörten, zeigte er beide Mittelfinger. Für ihn kam in der 72. Minute Wilson Manafá auf das Feld, Porto siegte 2:1.
„Kein Mensch sollte einer solchen Erniedrigung ausgesetzt werden“, schrieb der portugiesische Ministerpräsident António Costa. „Marega hat gezeigt, dass er nicht nur ein großer Fußballer, sondern auch ein großer Mensch ist.“
Marega schrieb anschließend über Instagram Klartext: „Diesen Idioten, die ins Stadion gehen, um rassistische Schreie auszustoßen, möchte ich sagen ... fickt Euch!“ Er bedankte sich sarkastisch bei den Referees: „Ich danke den Schiedsrichtern, dass sie mich nicht verteidigt und mir die Gelbe Karte gezeigt haben, weil ich meine Hautfarbe verteidigt habe“. Schiedsrichter Godinho hatte ihn nach dem Tor verwarnt, weil Marega beim Jubeln einen der Sitze über dem Kopf gehalten hatte, die von Fans aufs Feld geworfen worden waren.
Nachdem der SVB zuletzt dreimal in Folge Platz 10 bzw. 11 der Regionalliga Nordost erreichte, macht sich nach der Hinrunde 2023/24 Euphorie im Babelsberger Kiez breit. Nach siebzehn absolvierten Spielen liegt das Team vom Babelsberger Park auf Platz 5 in Reichweite zur Tabellenspitze. Der erste Greifswald ist zwar neun Punkte entfernt, hat aber schon drei Spiele mehr ausgetragen. Auch Cottbus und der BFC, die in der Spitzengruppe platziert sind und unbedingt Meister werden wollen, müssen noch am Babelsberger Park aufdribbeln.
Mit einer deutlichen Leistungssteigerung quittierte die Mannschaft des SVB im Herbst 2021 die Trennung von Trainer Predrag Uzelac. Unmittelbar nach der Trennung legte die Elf vom Babelsberger Park mit dem Weiterkommen im DFB-Pokal gegen den Bundesliga-Aufsteiger Greuther Fürth ein Bravour-Stück ab. Es folgten weitere starke Auftritte gegen die Regionalliga-Spitzenteams BFC , BAK und Lok Leipzig. Auch in der Zweiten Hauptrunde gegen den Champions League Teilnehmer Leipzig verkaufte sich die nun von Jörg Buder betreute Equipe mehr als teuer. Nach zuletzt stagnierender Ergebniskurve steht jetzt das Pokal-Halbfinale gegen Energie Cottbus vor der Tür.
Bernd Schröder, ostzonaler Nestor des Frauenfußballs, formulierte einst „Frauenfußball ist keine Naturwissenschaft“. Wer wollte dieser schlichten Wahrheit widersprechen. Die brandenburgische Landesregierung hat sich Schröders Motto zu eigen gemacht. „Brandenburg. Es kann so einfach sein.“ lautet die Marketing-Botschaft von „Scholz und Friends“.
Der SVB ist nach Aussagen der Verantwortlichen gut durch die Corona-Krise gesegelt. Die wirtschaftlichen Belastungen durch fehlende Zuschauereinnahmen kompensierte der Verein durch Hilfsmaßnahmen wie Kurzarbeitergeld und andere Zuschüsse. Hin und wieder konnte man sich bei Verlautbarungen der Gremien nicht des Eindrucks verwehren, ohne Meisterschaftsspielbetrieb wären die wirtschaftlichen Sorgen kleiner als im Normalbetrieb.
Es war einmal vor langer Zeit, um genau zu sein: vor zwanzig Jahren. Da schickte sich ein kleiner Fußballverein aus einem Stadtteil der Landeshauptstadt Potsdam an, die große bundesdeutsche Fußballwelt zu erobern. Die Rede ist natürlich von unserem SV Babelsberg 03.
Die befreiende Wirkung des Pokal-Halbfinal-Sieges über Energie Cottbus manifestierte sich in einem Jubelempfang am Karl-Liebknecht-Stadion. Mahnende Stimmen, mit dem überzeugenden Auftritt im bisher selten geliebten Stadion der Freundschaft sei noch nichts erreicht, wurden weitgehend ignoriert. Im Finale am Tag der Amateure trifft Nulldrei am 29. Mai 2021 in Luckenwalde auf den Vorjahres- und vermeintlichen „Angst“-Gegner aus Fürstenwalde. Derweil treiben die Verantwortlichen des SVB die Kaderplanung für die neue Spielzeit voran. Babelsberg 03 verkündete mit Jakub Moravec und Marcel Rausch die ersten Neuzugänge.