Wir lassen uns nicht auswechseln!
Wir lassen uns nicht auswechseln!
Was die Vereinsverantwortlichen ab und an in dieser Saison mit der Mannschaft
hätten machen können, ob ihres schlechten Spiels, versuchen
sie jetzt wohl mit uns. Ist der Fußball, den Onkel Franz spielen
läßt, schon eine Zumutung, so war zum wiederholten Male die
Sicherheitstaktik bei der Flutlichtprämiere gegen Mannheim Anlaß für
Frust und Wut.
Nach der äußerst gelungenen Pyroshow kam es erst zum Auftritt
des so genannten "Veranstaltungsleiters" Sven Lehmann und dann
nahmen die Securitas-Fritzen fünf Nulldreier fest, weil sie nach Spielschluß mit
der Mannschaft abgeklatscht hatten. Selten sieht man bei Auswärtssspielen
einen so bewachten Heimblock, wie in Babelsberg. Wir erleben es eigentlich überall
anders: Wenn ein Block durch Ordner besonders gesichert wird, dann ist es
der Gästeblock. Wenn man sich dann noch einige Gesichter der Leute
anschaut, die eigentlich für unsere Sicherheit sorgen sollen, fragt
man sich, ob man bei einem Kameradentreffen von Berliner Hooligans ist.
Nachdem die Polizei ihre Präsens im Stadion (erfreulicherweise) reduziert
hat, organisiert Securitas jetzt Ersatz für die Grünen in Berlin.
Da kommt es dann schon mal vor, daß sich die Sicherheitsleute noch
zu einem Match nach dem Spiel vor dem Stadion verabreden wollen: "Wir
sehen uns nachher draußen!" hört man dann durch den Zaun.
Beim Spiel gegen Saarbrücken wurden nach Spielschluß fünf
Nulldreier für eine halbe Stunde festgehalten. Dann folgte die übliche
Prozedur mit Personalien usw.. Und das am vorletzten Spieltag, wo es um
nichts mehr geht und die Fans die beste Szene des Spiel inszenierten (O-Ton
Onkel Franz). Was denken die Verantwortlichen, wer nächstes Jahr für
die Stimmung sorgen soll? Wer bestimmt denn bei Auswärtsspielen ganz
maßgeblich das Image des Vereins, insbesondere wenn wir so schlecht
spielen: Die Meckerköppe und VIP-Gäste oder die Allesfahrer aus
der Nordkurve? Ihr solltet Euch mal überlegen, für wen hier Fußball
gespielt wird. Für die Fans oder für ein paar Egomanen, die sich
Montags in den Zeitungen feiern lassen wollen. Im übrigen, habt Ihr
Euch mal gefragt, warum keine Fackel auf das Spielfeld geflogen ist. Das
war kein Zufall, sondern war bewußt vorher so verabredet, um die Sache
eben nicht eskalieren zu lassen. Im Gegensatz zur Vereinsführung wird
sich bei den Fans nämlich vorher überlegt, wie eine Aktion ankommt
und wie darauf reagiert wird.
Daß die Vereinsführung nichts mitbekommt, wundert nicht. Schließlich
sind die Herren ja mitten im Stellungskrieg untereinander. Trotz vollmundiger
Bekundungen in den Zeitungen, daß die Verstimmungen zwischen Vorstand
und Aufsichtsrat beseitigt seien, stehen sich Kaminski und Paffhausen, Chef
der Stadtwerke und damit des Großsponsors EVP, nach wie vor gegenüber.
Während Kaminski nicht freiwillig Macht abgibt, ist Paffhausen nicht
in der Lage seine Interessen durchzusetzen. Er ist ja nicht mal Mitglied
im Aufsichtsrat (hat ihm Platzeck wegen seines Jobs bei der EVP verboten),
aber trotzdem bei jeder Sitzung dabei. Wahrscheinlich hat er Schiß,
die Dreckarbeit machen zu müssen. Die soll Kaminski mal schön
weitermachen, aber entscheiden wo es lang geht, will Paffhausen über
zwei von ihm gesteuerte Strohmänner im Vorstand: den in Babelsberg
schon bekannten Ex- Manager/Berater des SVB, jetzt EVP-Pressesprecher Wolfgang
Levin und den Hauptabteilungsleiter der EVP. Bis jetzt hat sich Kaminski
allerdings erfolgreich gegen die Wahl der beiden gewehrt.
Paffhausen soll das Fußball-"Geschäft" in Cottbus bei
den Sympathieträgern Krein und Stabach gelernt haben. Es wird spekuliert,
daß er es seinen Ziehvätern eigentlich so richtig zeigen wollte.
In Babelsberg geht das nicht so einfach. Zumindest ist der erste Versuch
ziemlich schiefgegangen.
Tja, das Ergebnis des Machtkampfes ist: Nichts. Es wird kein neuer Trainer
verpflichtet, es werden keine Verträge mit Spielern gemacht. Es gibt
keine Perspektive für die Regionalliga. Eigentlich haben und hatten
wir viel Zeit für die Vorbereitung der Regionalliga. Wenns so weitergeht,
werden wir wohl auch nächstes Jahr gegen den Abstieg spielen.
Trotz dieser miesen Aussichten lassen wir uns nicht aus dem Stadion vertreiben.
Im Gegenteil: Wir treten auch weiter dafür ein, daß Babelsberg
kein Verein wie jeder andere ist. Darauf könnt Ihr Euch verlassen.
Support your local team!
Lü
|
|