Es war Dezember, so kurz vor Weihnachten, da wurde schon das dritte Spiel der Rückrunde absolviert. Der Gegner waren die Amateure des HSV und gespielt wurde auf dem Platz, auf dem auch die Damen des HSV antreten. Von daher war der Sportplatz vielen noch in Erinnerung (DFB-Pokal-Halbfinale). Doch inzwischen haben die Hamburger nicht nur am Millerntor eine Stahlrohrtribüne, auch auf dem Wolfgang-Meyer-Sportplatz wurde ein solches Teil aufgestellt. Leider kann man dadurch nur noch vier Fünftel des Platzes einsehen, denn der Anteil des Platzes direkt an der Tribüne liegt im toten Winkel derselben.
Wiedereinmal machten wir uns mit dem Auswärtsmobil von Stehplatz-ermäßigt-Reisen auf den Weg, an Bord die üblichen Verdächtigen (Munker, Stehplätzler, Ultras und der Quoten-hippie). Ohne große Pausen ging es auf direktem Weg in die Hansestadt. Am Ort des Geschehens (Hagenbecks Tierpark) angelangt, empfohlen uns die Ordner, doch einen anderen Parkplatz zu wählen. Es wäre einfach sicherer für uns, wenn wir den HSV-Fans nicht über den Weg laufen würden und sie könnten für unsere Sicherheit nicht garantieren. OK, wir drehten um und konnten uns so wenigstens noch mit ´nem Kasten Astra versorgen.
Am Einlaß wieder mal Schikanen, die aber über das inzwischen übliche Maß hinausgingen. Diverse Transpa-rente durften unter dem Hinweis, daß der DFB politische Aussagen im Stadion nicht zulassen würde, nicht mit ins Stadion genommen werden. So unter anderem die Fahne von Stehplatz-ermäßigt wegen des roten Sterns. Sozialarbeiter Gregor wurde der Fanprojektausweis abgenommen und eine Strafanzeige wegen Urkunden- fälschung angedroht. Und das, obwohl er vorher mit dem Hamburger Fanbetreuer telefoniert hatte. Naja, es sind halt nur Müllwerker, bei denen reicht es eben nicht weiter.
Nachdem alle Babelsberger ihre Rucksäcke und Taschen an der Garderobe zwangsweise abgegeben hatten (ein Wunder das man Jacken und sonstige Klamotten anbehalten durfte) wurde die oben besagt Stahlrohrtribüne geentert. Sandhowe gab Möller die letzte Chance, obwohl schon feststand, daß er gehen mußte. Röver spielte für Lau, ansonsten die gewohnte Aufstellung. Es entwickelte sich auf dem kleinen Platz ein unterdurchschnittliches Regional-ligaspiel. In Hälfte eins spielten beide wie Absteiger, Babelsberg hatte etwas mehr Spielanteile.
Nach dem Wechsel sollten dann auch Tore fallen. Zunächst verwandelte der HSV einen Elfer zum 1:0. Sandhowe regte sich furchtbar ob der Schiedsrichterleistung auf. Aus meiner Sicht war es jedoch kein so ungewöhnlicher Strafstoßpfiff. Man mußte ihn sicher nicht geben, aber so richtig beschweren konnte man sich auch nicht. Unsere Nulldreier machten jetzt mehr Druck. Vor allem das Spiel über die Flügel brachte mehrere Chancen per Kopf. Lori war es vorbehalten nach Freistoß am langen Pfosten stehend einzuköpfen. Jetzt entwickelte sich doch noch eine ansehnliche Schlußphase und kurzzeitig hatte man den Eindruck, daß hier mehr als ein mageres Pünktchen drin war. Der HSV verließ sich jedoch aufs Kontern und die zweite Möglichkeit ließ sich Eran Sen nicht nehmen. 1:2, kein Punkt für unsere Elf. Bittere Niederlage, aber wer über 75 Minuten so pomadig zu Werke geht, der braucht sich nicht zu wundern.
Die Rückfahrt verlief unspektakulär wie meist nach Niederlagen.
Fazit: Es war saukalt! Fazit des Trainers: Wir sind vom Schieri beschissen worden. Mir ist diese Erklärung zu einfach.
Lü
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