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Duisburg war das Endspiel für Hermann. Aber so haben wir das natürlich nicht gesehen. Voller Optimismus angesichts der ordentlichen Ergebnisse der Vorbereitung in Italien fuhren wir wieder Mal Richtung Ruhrpott. Mit dem Transporter von Hauskrankenpflege Ewald machte sich eine Mischung von Stehplatz ermäßigt und FC Munke Freitag Mittag nach dem obligatorischen Menü in der FH-Mensa auf den Weg.
Routiniert manövrierte Lepetit uns Richtung Duisburg, so daß wir schon eine gute Stunde vor Spielbeginn am Wedaustadion ankamen. Enttäuschend ist allerdings das Umfeld für Gästefans. Keine Versorgung außerhalb des Stadions. Also wollten wir uns mit dem nötigsten bei den Duisburgern versorgen, wovon uns die Zivis allerdings abhielten: Es könne niemand für unsere Sicherheit garantieren. Deshalb sollten wir uns schleunigst in den Gästeblock begeben. Das ist wirklich eine tolle Strategie. Das die Pozilei sehr wohl für Ornung sorgen kann, stellte sich im Verlaufe des abends dann doch heraus, aber dazu später.
Wir enterten den noch recht leeren Gästeblock. Das Wedaustadion ist nicht gerade ein überzeugender Ground: Laufbahn und fehlende Überdachung (außer Haupttribüne) beugen jeder Art von Stimmung vor. Dafür gab es immerhin einen Bierstand mit freundlicher Besatzung und die Klos sind beheizt wie ´ne Sauna. Angesichts des Schweinewetters konnte man sich so zur Halbzeit schön aufwärmen.
Hermann setzte im ersten Spiel nach der Winterpause auf die Neuzugänge Molata, Däbritz, und Balucinski. Leider brachte unsere Elf auch mit den vermeintlichen Verstärkungen keine wesentliche Verbesserung im Vergleich zur Hinrunde zu Stande. Im Vergleich mit dem letzten Spiel der Hinrunde gegen Bielfeld war das Spiel sogar eine erhebliche Verschlechterung. Gegen Bielefeld hatte man wenigstens den Eindruck, das unsere Elf mit ihren im Vergleich bescheidenen fußballerischen Mitteln gegenhalten will. Dieser Wille war in Duisburg zumindest in Halbzeit 1 kaum zu erkennen. Hinzu kamen die obligatorischen Fehler. Konnte man Chala beim 1:0 für den MSV nur bedingt einen Vorwurf machen (er legte per Querschläger am eigenen 16er für Voss auf) so war dem zweiten Tor ein haarsträubender Fehler vom Blindgänger der Saison Jens Härtel vorausgegangen. Unbedrängt schlug er den Ball aus der eigenen Hälfte einem an der Mittellinie lauernden Duisburger in die Füße, die Zebras schalteten blitzschnell um und ehe Steffi sich von seinem Fehlpaß erholt hatte, zappelte der Ball auch schon im Netz. Offensivqualitäten waren schon vorher bei Nulldrei nicht vorhanden. Nun brach das Aufbauspiel völlig zusammen und wir konnten froh sein, bis zur Halbzeit nicht noch weitere Treffer zu schlucken.
Nach der Pause bot sich dann ein anderes Bild. Mit einem Mal gewannen wir die Zweikämpfe und spielten auch einige Chancen heraus. Balu setzte sich von links kommend im Strafraum duch und zog aus 12 Metern ab, aber Brasas parierte. Danach schlug Chala zwei Flanken auf Balu und Dowe, die aus nahezu identischer Position 5m vor dem Tor unbedrängt entweder Brasas anschossen oder Richtung Eckfahne zielten. Wie immer rächte sich das Auslassen dieser Chancen: Molata spielte einen katastrophalen Fehlpaß an der Mittellinie, wieder schalteten die Duisburger schnell um und wir hatten das Nachsehen: 3:0. Dann kam noch ein Konter zum 4:0. Der spät eingewechselte Kampf zeigte dann noch mal, warum man ihn schon früher bringen sollte. Er vollendete nach schönem Zuspiel von Chala zum 4:1. Nach langer Anlaufphase hat ja nun endlich auch Horst Franz begriffen, daß man Kampf von Anfang an bringen muß. Vielleicht hätte auch Hermann früher auf den Kämpfer setzen müssen. Aber hinterher ist man bekanntlich immer schlauer. Lars war wohl auch ziemlich sauer, wie man an seiner Gestik zur Trainerbank erkennen konnte und grätschte nach dem Wiederanpfiff einen Duisburger böse um, wofür er zurecht rot sah.
Alles in allem ein enttäuschender Auftritt unserer Motor-Elf. Die erste Halbzeit verschlafen und dann die Chancen nicht genutzt. So steigt man halt ab. Die Posse die sich anschließend um Hermanns Entlassung abspielte, spottete mal wieder jeder Beschreibung. Aber davon hatten wir natürlich noch keine Ahnung.
Neben der sportlichen Enttäuschung boten auch die Freunde in grün mal wieder eine desolate Leistung. Provokation war ihre Taktik und sie schienen ziemlich enttäuscht, daß von den Nulldreiern kaum einer auf ihr blödes Spiel einstieg. Wie so häufig hatten sie kein Gefühl für die Situation und mit ihren aufgeputschten Hunden sorgten sie fast für die Eskalation am Bus. Babelsberger, die versuchten die Situation zu entspannen wurden mit den Worten: "Wir lassen uns von euch doch nicht vorschreiben, wie wir unsern Einsatz durchführen" abgewiegelt. Naja, das kennt man ja inzwischen. Bis zur nächsten Fürth-Situation.
Die Heimfahrt verlief unspektakulär und auf das Heimbier auf dem Theaterschiff hatte ich dann auch keiner mehr Bock.

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