spielbericht unterhachingen
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Mit Haching hatte im letzten September alles Unglück begonnen, in Haching würde es enden. So war mein unerschütterlicher Glaube, der mich für mein geplantes Wochende in München in beste Stimmung versetzte. Immerhin waren wir mal wieder dran mit gewinnen und Haching gilt ja derzeit auch nicht als besonders stark. So oder ähnlich mußten auch die Gedankengänge der ca. hundert weiteren Verrückten gewesen sein, die sich an jenem Freitag abend im Sportpark des Ex-Erstligisten eingefunden hatten.
Und ich sollte Recht behalten - zumindest was die vermeintliche Stärke des Gastgebers anging. Soo stark waren sie wirklich nicht. Aber sie hatten- im Gegensatz zu Babelsberg - Spieler, die den Titel “Stürmer” zu Recht trugen. Denn während sich unser neuverpflichteter “Traumsturm” mal wieder eher als ein laues Lüftchen erwies (Heißsporn Kampf schmorte wieder auf der Banke), münzten die Rot-blauen Bobfahrer ihre wenigen Chancen alsbald in Zählbares, sprich Tore um. Sprich kurz nach dem Wechsel stand es bereits 0:2 aus unserer Sicht, der Wind wurde immer eisiger der uns entgegen blies. Alles schien wie immer nach Plan zu laufen. Nur nicht nach unserem.
Als Mentor mit seinem “Traumpaß” auf Rösler dann auch noch das 3:0 einleitete, waren alle Messen gesungen und unser kleiner, aber feiner Block huldigte fortan in Selbstironie seinen alten Helden. Da blieb kaum ein Regionalligaspieler der letzten Jahre unbesungen, von Isaacs bis Kildanowicz waren wirklich alle dabei.
Inzwischen hatte unser Retter Franz reagiert, hatte Kampf als ersten Stürmer (aus seiner Sicht vermutlich als dritten) für einen keinesfalls enttäuschenden Martino Gatti gebracht. Dieser bediente auch sogleich mustergültig Ullmann, der aber wie bereits in Hälfte 1 versagte. So versuchte es Lars fortan allein und kam bereits 11 Minuten nach seiner Einwechslung zum Anschlußtreffer. Natürlich flackerte sofort wieder ein Funke Hoffnung im Block auf. Doch es blieb bei diesem Resultat.
Als sich unsere Spieler nach Abpfiff in unsere Kurve begaben, um uns Weitgereisten für den Support zu danken, kam es zu einem unangenehmen Vorfall. Ein “Fan”, der schon vor ein paar Jahren Henne Lau angespuckt hatte, weil der mal in einem Spiel nicht traf, pöbelte aufs übelste Alme voll. Junge, wenn du Erfolgsfan bleiben willst, such dir nen anderen Verein! Solche Typen wie dich brauchen und wollen wir hier nun wirklich nicht.
Und während sich die ganzen Hardcore-Fans sogleich wieder mit ihrem Bus/ Zug oder PKW auf den bis zu achtstündigen Rückweg nach Babelsberg machten, zogen unser kleiner Haufen Nulldreier es vor, noch zwei Tage und Nächte lang Münchens Szenekneipen zu testen.
Und wenn sich Nulldrei so tapfer gegen den Abstieg wehrt, wie ich mich gegen Kalbsfüsserl und gebratenenen Euter, dann wird das noch mit dem Klassenerhalt. Da bin ich mir ganz sicher.
Falko
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ABSEITS Nr: 46
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